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Die Kinder des Ferdinand und der Maria Lugscheider


Maria Lugscheider: 10.05.1864-28.05.1864 in München


Ferdinand Lugscheider

wurde am 27.08.1865 in München geboren und führte meinen Nachforschungen nach ein bewegtes Leben. Als Franziskanermönch erwarb er den Doktor der Philosophie und begleitete den deutschen Kaiser Wilhelm wiederholt auf seinen Pilgerreisen ins heilige Land.


aus unbekannter Quelle:
Pater Bonaventura Lugscheider, Franziskanerpriester in Jerusalem, der wiederholt den deutschen Kaiser in der hl. Stadt begleiten durfte, erhielt unmittelbar vor des Kaisers Abreise den preußischen Kronenorden. Lugscheider ist am 27. August 1865 als Sohn eines österreichischen Offiziers in München geboren, war 1888 im erzbischöflichen Konvikt in Freising, erhielt im hl. Lande als Franziskanberpobst am 14. Juli 1890 die Priesterweihe, wirkte eine kurze Zeit im Generalkommissariat des hl. Landes in Wien, wurde Organist an der Pfarrkirche St. Salvator in Jerusalem, zeichnete sich oftmals las trefflicher Pilgerführer, namentlich bei den Münchener Karawanen, die er bis Damaskus führte aus, und wurde jüngst auch mit dem Ritterorden vom hl. Grabe decoriert.

in einer Taverne bei Hebron
Er verließ jedoch offensichtlich diesen Orden und erwarb in Italien ein Professorendiplom der Musik.

Aus einem Brief an seine "Liebe Mutter"* aus Neapel vom 26. August 1902:

Verzeih, dass ich auf Deinen lieben Brief bis jetzt noch nicht geantwortet habe. Allein ich warte von Tag zu Tag auf einen Brief von Otto und - das Reisegeld. Ich habe mich bis jetzt durchgefrettet, wobei Deine großzügigen Geldsendungen mir sehr zustatten kamen, nahm aber keine Stelle an, da ich hoffte von Woche zu Woche nach Amerika abreisen zu können. Aber Otto, der Schneck, läßt nichts von sich hören. Ich hoffe sicher diesen Monat abreisen zu können, aber ohne Geld ist es mir unmöglich. Ich habe mein Professorendiplom, es ist unterzeichnet damit kann ich auf jedem Consrvatorium der Welt eine gute und sichere Stelle annehmen. Ich werde ihm heute einen entschiedenen, energischen Brief schreiben: Ja oder Nein! [...] Von Andrew habe ich einen recht lieben Brief erhalten. Denk dir der arme Kerl will für mich das Reisegeld zusammensuchen! Und der Otto ---! Die gewünschten Andenken bringe ich dir auf jeden Fall mit.
* Wer hier als Mutter bezeichnet wird, ist mir noch nicht klar, außerdem schreibt er ja den Brief von Neapel offensichtlich nach Übersee.

Er übersetzte auch ein Buch über die komische Oper vom italienischen ins Deutsche:

Arienzo, Nicola d’: Die Entstehung der komischen Oper. Autorisierte Übersetzung von Ferdinand Lugscheider. Leipzig, Hermann Seemann Nachfolger 1902. Gr.-8°. 157 (3) Seiten, zahlr. Notenbeispiele (= Musikalische Studien, X). Papier gebräunt. OKt. (randbrüchig) mit schöner Jugendstil-Illustration. – Preis: 38,- EUR Verfasser wirkte am Kompositionslehrer am Konservatorium von Neapel.

Es gelang ihm dann doch, die Überfahrt zu finanzieren, denn wie aus den Passagierlisten von ellis.island.org hervorgeht fuhr er am 19. Oktober 1902 mit dem Passagierschiff Perugia von Neapel nach New York.
Wie mir ein Volunteer von Ancestry.com schreibt, wird er als Mönch geführt, der zu seiner Mutter und seinem Schwager nach 96 Lee Avenue, Brooklyn reist.
In den Staaten heiratet er eine Maria (geb. am 27. August 1881, beide Eltern italienische Immigranten), deren Mädchennamen ich leider bis heute nicht herausfinden konnte. Mit ihr hatte er in Folge die Kinder
Ferdinand (17. Jänner 1906 - Dezember 1984 Social Security Number: 065-01-0976),
Maria (27. November 1908 - ?) und
Frances (17. August 1911 - 25. August 1944).
Die Familie lebte in 3823 Third Ave., Bronx.
Seine Lebensunterhalt bestritt er, wie aus erhaltenen Briefen hervorgeht, als Dirigent von Gesangsvereinen in Arlington, Steinway und Brooklyn, als Assistent und Prediger (der Episkopalkirche) in Brooklyn (Greenpoint) sowie als Organist in St. Pauls, Bronx.
Später arbeitete er auch als Reverend in Ellis Island, wo er u.a. auch die Immigranten betreute (er sprach angeblich 8 Sprachen). Kopien der auch von ihm verfaßten Jahresberichte von 1906-1914 hat mir dankenswerter Weise Mr. Wayne Kempton von der Episcopal Diocese of New York übersandt.
Wie aus Briefen hervorgeht, versöhnte er sich wieder mit seiner Familie in Europa, die er dann auch 1914 samt Frau und Kindern besuchte. Beim Einschiffen zur Rückfahrt verstarb er unerwartet am 28.7.1914 und ist deshalb auch in Rotterdam begraben worden. Er hinterließ seine Frau und die 3 Kinder jedoch nicht mittellos; wie aus einem Bericht der N.Y. Times hervorgeht, starb seine Tochter Frances am 25. August 1944 im "Summer Home" der Familie in Babylon, L.I. 47 Pearsall Street.
Das Bild zeigt links Ferdinand mit Frau, Bubi Ferdinand und Baby Maria.

Postkarte von 1908
Auszüge aus dem New York Census, (danke an Bob aus den USA)
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1910
State: New York County: NEW YORK Township: 14-PCT 35-AD BRONX Series: T624 Roll: 1003 ED: 1606 Page: 4B
Living at 3823 Third Ave.
Lugscheider, Ferdinand - head male, white, 44, married 5 years b. Germany, father b, Austria, mother b. Germany emigrated 1902(?), naturalized clergyman, Ellis Island
Lugscheider, Mary A. - wife female, white, 27, married 5 years, 2 children, 2 living b. New York, both parents b. Italy
Lugscheider, Ferdinand - son male, white, 4, single b. New York, father b. Germany, mother b. New York
Lugscheider, Mary M. - daughter female, white, 2, single b. New York, father b. Germany, mother b. New York ==========================================
1920
State: New York County: BRONX Township: BRONX Series: T625 Roll: 1142 ED: 444 Page: 211B
Living at 2916 Heath Ave.
Lugscheider, Marie - head owns home, mortgage female, white, 36, widow b. New York, father b. Italy, mother b. France [different from 1910] dressmaker, home
Lugscheider, Ferdinand - son male, white, 14, single b. New York, both parents b. Germany [different from 1910 and mother in 1920]
Lugscheider, Marie - daughter female, white, 12, single b. New York, both parents b. Germany [different from 1910 and mother in 1920]
Lugscheider, Frances - daughter female, white, 8, single b. New York, both parents b. Germany [different from 1910 and mother in 1920]
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1930
Note: indexed at ancestry as Lu??der
State: New York County: Bronx Township: Bronx Series: T626 ED: 703 Page: 22A
Living at 260 West Springfield Rd.
Campbell, John - head owns home, value $12,000, has radio male, white, 63, single b. New York, both parents b. Ireland clergyman, church
Campbell, John F. - grandnephew male, white, 19, single b. Colorado, father b. New York, mother b. Colorado clerk, bank
Lugscheider, Mary - servant female, white, 46, widow b. New York, both parents b. Italy [same as 1910, different in 1920] housekeeper, private family
Lugscheider, Ferdinand male, white, 24, single b. New York, both parents b. Germany cutter, fabrics
Lugscheider, Marie female, white, 22, single b. New York, both parents b. Germany secretary, radio mfg.
Lugscheider, Frances female, white, 18, single b. New York, both parents b. Germany operator multigraph, telephone co.


From the NY Times, Aug. 26, 1944
Miss Frances Lugscheider of 75 Perry St., New York, a former art student at Cooper Union, whose father once was an intimate friend of the late Kaiser Wilhelm II, Emperor of Germany, died here today at the family summer home, 47 Pearsall Street (Babylon, NY). Her age was 33. She had been ill for several years.
Miss Lugscheider was born in New York, a daughter of the Rev. Ferdinand Lugscheider, a former Roman Catholic priest and Franciscan monk in monastaries in Palestine, who, in 1907, was admitted to the exercise of the priesthood in the Protestant Episcopal Church in New York, and subsequently, until his death in Holland on Aug. 27, 1914, was a chaplian at the Ellis Island immigration center. When the Kaiser visited the Holy Land about 1900 the then Father Lugscheider was assigned as his special escort because of his wide knowledge of the churches and other holy edifices there, and they became very close friends. After his admittance to the Episcopal priesthood Mr. Lugscheider married.
Miss Lugscheider leaves her mother, Mary; a sister, Marie, and a brother, Ferdinand.



Maria Lugscheider

wurde am 10.03.1868 in München geboren und starb ebendort am 17.02.1924.

Sie heiratete Dr. Otto Gugger. Ihr Sohn Otto Gugger (Dr.med in München) trug das Meiste an Forschungsarbeit bzw. Zusammenfassung der hier vorliegenden Chronik bei.
Sein Sohn DI. Otto Gugger lebt in München.


Pauline: 04.07.1869 München - 25.08.1869 München
Mädchen: 25.11.1870 München - 25.11.1870 München (Nottaufe)
Anna 1871 München - 06.02.1873 München
Anna 1874 München - 09.05.1875 München


Adalbert Lugscheider

Postbeamter in Wien, geb. Juni 1873 in München oo Therese Bayerl

Adalbert Lugscheider

>>>> Nachfahren des Adalbert und der Therese Lugscheider <<<<


Ludwig Lugscheider
(Gastwirt, Prof., Farmer)

Ludwig Lugscheider Magdalena Noichl

Der folgende Text ist Teil eines Berichtes von Helmut Bämayr, dem Enkelsohn des Ludwig.

Ludwig Lugscheider

wurde in München im Hause seiner Eltern, Sendlingertorplatz 6, am 25. August 1876 um sechsdreiviertel Uhr abends als Sohn des Privatiers Ferdinand Lugscheider und der Maria Lugscheider, der geborenen Götzensberger recte. Glockner, geboren und mit den Namen Ludwig Maria katholisch getauft.
Er war das 8. Kind von 11 Geschwistern, wovon 4 vor ihm schon als Baby gestorben sind. Seine Eltern waren sehr vermögend und dementsprechend gestaltete sich auch das familiäre Leben.
Als Ludwig 7 Jahre alt war, ist leider die Mutter am 19. Mai 1884 im Alter von erst 35 Jahren gestorben, wahrscheinlich am sogenannten Kindbettfieber nach der Geburt von Franziska. Und circa ein Jahr später, am 8. Februar 1885 ist der Vater mit nur 56 Jahren gestorben; er soll wegen einer Kriegsverletzung schon jahrelang Rollstuhlfahrer gewesen sein.
Die Eltern und die vorher verstorbenen Kleinkinder wurden im Grabmal Nr. 10 und 11 im alten Münchner Südfriedhof begraben; leider ist keine Grabtafel mehr vorhanden.
Sicher haben die Kinder eine Stiefmutter bekommen, weil in einem Brief vom Bruder Ferdinand im August 1902 an eine "liebe Mutter" geschrieben wurde. Andererseits sollen sich Nachlassverwalter und dergleichen recht eigennützig verhalten haben, wie mir Mama oft erzählte.
Ludwig besuchte in München die Volksschule, dann absolvierte er das Gymnasium mit Abitur. Anschließend studierte er an der Universität das Lehrer- Musikfach und intensivierte seine Begabung für Klavier, Orgel und Zitherspielen. Außerdem erlernte er acht Sprachen, er war sehr religiös und er liebte die Malerei als Hobby, wovon heute noch Ölbilder existieren. Er war 1,96 m groß und sein Vater soll sogar 2,04m groß gewesen sein.
Ludwigs acht Jahre ältere Schwester Maria heiratete den Arzt Dr. Gugger, der in Unterwössen eine Praxis unterhielt; und später in Marquartstein, wo dessen Haus heute noch besteht, allerdings längst verkauft.
Sicher wollte Ludwig in deren Nähe leben und so pachtete er dort circa 1896 den Gasthof Post, den sog. Schafferer, wo zugleich der neugegründete Trachtenverein oft zu Gast war, weshalb er 1887 die erste Vereinsfahne entworfen und gestiftet hat, die heute noch vorhanden ist.
In damaliger Zeit verliebte er sich dann in die hübsche und temperamentvolle Schneidermeistertochter Magdalena Noichl aus Grassau, die er bald am 27. März in Grassau heieratete. Er ließ in Grassau vom Baumeister Fleidl den Gasthof "Neuwirt" an der Bahnhofstraße errichten. Seine junge Frau war schon eine exzellente Köchin und so waren sie als Wirsleute recht erfolgreich, zumindest die ersten Jahre.
Bald folgten die Geburten ihrer Kinder: am 17. Februar 1899 die Magdalena; am 10. Januar 1900 die Anni; am 23. März 1904 der Ludwig.
Schon 1901 ist Ludwig das erste Mal nach Argentinien gereist, man hat von enorm lukrativen Möglichkeiten berichtet, die ihn dazu verlockten. Allerdings kam er bald wieder enttäuscht zurück und studierte in München nochmal einige Semester Landwirtschaft.
1906 fuhr er nach Verkauf des Neuwirtshauses wieder allein nach Argentinien, wo er in Buenos Aires in einem Geschäft arbeitete, bis ihm "gute Ratgeber" beste Aussichten in Patagonien versprachen. Nach einer abenteuerlichen Reise vonm 6. März 1906 bis 24 Feber 1907 war er in der Provinz Cordoba, wo er bis 1911, vermutlich auf einer Hazienda oder Ähnlichem eine bescheidene Existenz gründen konnte. 1909 holte er seine Familie hinüber und wurde 1911 Teilhaber einer Farm in Puerto Leon am Rio Parana. Nach verlorenem Krieg mußte er wegen seiner deutschen Staatsangehörigkeit mittellos die Farm verlassen und wurde Lehrer bzw. Professor für Kunsterziehung, Musik, deutsche Sprache und vieles mehr am Colegio San Luis Gonzaga in Arroyo Corto, ca. 170 km nördlich von Bahia Blanca.
Der Sohn Ludwig Lugscheider emigrierte ebenso nach Argentinien, er war ja Elektromonteur und arbeitete dann in einer Brauerei.
Der alte Ludwig war zuckerkrank und erlitt einen Blinddarmdurchbruch, an dem er am 20. April 1937 im Alter von nur 61 Jahren in einem Buenos Airer Krankenhaus verstarb. Zufällig war dort auch sein Sohn Ludwig wegen einer leichteren Krankheit, und so war dieser noch in der Sterbestunde bei seinem Vater.

>>>>Nachfahren des Ludwig und der Magdalena Lugscheider <<<<


Rosa Lugscheider geb. ? in München gest. ? in Münchenen oo Oskar Friedreich
(Apotheker)
Kinder Hermann und Kuno Friedreich


Franziska Lugscheider München



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